Soziales Verhalten bei Katzen

Katzen sind keine Einzelgänger. Sie benötigen soziale Kontakte und eine Gemeinschaft, in der sie sich entfalten können. Selbst bei Stubentigern ist es wichtig, ausreichend Zuwendung und Beschäftigung anzubieten, um ihrem ausgeprägten Sozialverhalten gerecht zu werden. Am besten ist es, zwei oder sogar drei Katzen zu halten.

 

Das Alleinjagen ist ein Verhalten, das optimal zu ihrem Beuteschema passt. Dennoch benötigen Katzen soziale Interaktionen und eine Gemeinschaft, in der sie leben können. Bei Wohnungskatzen sollte dieser Bedarf durch ausreichend Aufmerksamkeit und Beschäftigung ausgeglichen werden, da Katzen sehr soziale Wesen sind. Die Haltung von zwei oder drei Katzen ist daher empfehlenswert.

 

Das Ausmaß des Bedürfnisses nach sozialen Kontakten kann jedoch bei jeder Katze unterschiedlich sein. Es hängt insbesondere von der Sozialisierungs- und Prägephase ab, also den ersten drei Lebensmonaten einer Katze. Wenn Katzen in dieser Zeit regelmäßigen Kontakt zu Menschen haben, weil sie beispielsweise in einem Haus mit ihnen leben, betrachten sie die netten Zweibeiner als Teil ihrer vertrauten Umgebung. Sie haben keine Angst, da sie keinerlei negative Erfahrungen mit diesen sanften Riesen gemacht haben. Daher sind sie zutraulich, suchen den Kontakt zu Menschen und zeigen sich als wahre Schmusekatzen – ein Verhaltensmuster aus ihrer Zeit als Jungkatzen im Nest. Katzen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben, verbringen lieber Zeit unter dem Sofa, reagieren ängstlicher auf Geräusche, die von Menschen verursacht werden, und sind weniger anschmiegsam.

 

Es gibt verschiedene Verhaltensweisen, die typisch für Katzen sind, wenn es um die Aufnahme sozialer Kontakte geht. Auch hierbei gibt es einige Missverständnisse, die aufgeklärt werden können. Zum Beispiel bedeutet das Aufstellen des Schwanzes nicht grundsätzlich Freude, sondern es ist ein Signal dafür, dass die Katze Kontakt aufnehmen möchte. Ein aufgestellter Schwanz macht die Katze im Gelände besser sichtbar. Wenn eine Katze ihrem Halter um die Beine streicht und sich daran reibt, markiert sie ihn oft oder möchte auf etwas aufmerksam machen, zum Beispiel wenn das Frauchen in der Küche steht und der hungrige Tiger seinen Napf gefüllt haben möchte.

 

Wenn sich eine Katze besonders wohl fühlt, zeigt sie dies durch das Treteln, eine Verhaltensweise, mit der sie als kleines Kätzchen den Milchfluss der Mutter anregte. Auch das Schnurren gehört zu den charakteristischen Lauten einer Katze. In den meisten Fällen drückt es Wohlbefinden aus.

Doch Katzen schnurren auch in unentspannten Situationen, um sich selbst zu beruhigen.

 

Bei den heimischen Katzengruppen existiert eine geheime Rangordnung, die das soziale Gefüge prägt. Doch diese Hierarchiebildung verläuft oft unauffällig, indem Katzen ihr Können im Katzenbuckeln und anderen drohenden Gesten zum Ausdruck bringen, begleitet von angedeuteten Kämpfen. Ein einfacher Pfotenhieb, ein intensives Fauchen oder ein kurzes Gerangel genügen in der Regel. Überraschenderweise ist es meist eine weibliche Katze, die das Zepter in ihrem Reich schwingt. Die Positionen in der heimischen Rangordnung lassen sich jedoch am leichtesten daran erkennen, wer den begehrtesten Schlafplatz beansprucht und wer als Erstes zum Fressnapf eilt.

 

Obwohl Katzen im Allgemeinen eher Einzelgänger sind und für ihr Überleben keine Gruppe benötigen, sind sie dennoch flexibel genug, um unter bestimmten Bedingungen mit anderen Lebewesen in engerem Raum zusammenzuleben. Diese geschmeidigen Tiere verfügen über ein ausgeklügeltes Sozialverhalten, um sich mit ihresgleichen zu arrangieren. Konflikte sind dabei unvermeidlich, aber in der Regel versuchen die Samtpfoten, Auseinandersetzungen zu vermeiden.

 

Unter Katzen herrscht eine sogenannte relative Rangordnung, die das soziale Miteinander bestimmt. Dies bedeutet, dass es oft von Ort und Zeit abhängt, welche Katze dominiert und welche den niedrigeren Rang einnimmt. Doch die Tiere gehen nur in Ausnahmefällen konfrontativ vor, um ihre Position zu klären. Grundsätzlich bevorzugen sie friedliche Lösungsansätze. Durch das Verteilen von Duftmarken mit Kratzspuren und Urin kennzeichnen Katzen ihre bevorzugten Jagd- und Ruheplätze in ihrem Revier. Es kann vorkommen, dass mehrere Samtpfoten dieselben Plätze für sich beanspruchen, aber zu unterschiedlichen Tageszeiten. Diese klugen Tiere können aus den Duftmarken ihrer Artgenossen sogar Informationen ableiten. 

Auch unter Katzen existieren Sympathien und Antipathien, die das soziale Verhalten beeinflussen können. Wenn sich die Tiere neutral gegenüberstehen, gehen sie normalerweise einfach aneinander vorbei und vermeiden Konflikte. Dabei lassen sich oft Beschwichtigungssignale beobachten, die denen von Hunden ähneln. Gähnen, den Kopf abwenden oder Blinzeln gehören dazu. Artgenossen, die sich mögen und Freunde sind, beschnuppern sich und begrüßen sich mit Nasenstupsern und einem kurzen Aneinanderreiben. Bei besonders großem Vertrauen darf auch der Hintern der anderen Katze beschnüffelt werden.

 

Trotz ihres in der Regel friedlichen Sozialverhaltens kann es vorkommen, dass zwei Katzen sich einfach nicht ausstehen können. Oder eine Katze versucht, sich in dem Revier einer anderen Katze einen bestimmten Platz zu erkämpfen. In solchen Fällen entstehen Konflikte, die ausgetragen werden müssen. Bei Katern kommt als zusätzliches Konfliktpotenzial ihr Paarungsverhalten hinzu, insbesondere wenn sie eine rollige Katzendame entdeckt haben. Dann kämpfen sie mit anderen Katern um die Gunst der Katzendame. Häufig versuchen die rivalisierenden Katzen zunächst mit Imponiergehabe ihr Gegenüber einzuschüchtern. Sie starren sich gegenseitig an, bis einer von ihnen ausweicht und sich zurückzieht. Oder sie geben tiefe, grummelnde Laute von sich und nehmen eine Kampfhaltung ein, um dem anderen zu drohen. Wenn keiner der Kontrahenten nachgibt, kommt es in Ausnahmefällen zum Kampf.

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